Um die Bandbreite des industriellen Erbes ins Bewusstsein zu bringen, ruft das Land NRW - als Beitrag zu der Kampagne des Europarats „Europa – ein gemeinsames Erbe“ – das „Jahr der Industriekultur 2000“ ins Leben
Auflösung der Unternehmensverbände Saarbergbau, Aachener sowie Niedersächsischer Steinkohlenbergbau und Übernahme der Aufgaben durch den Unternehmensverband Steinkohlenbergbau
Ernennung der Zeche Zollverein (zusammen mit der Kokerei Zollverein) zum UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit
Im Ruhrgebiet wird seit 2001 unter Nutzung der industriekulturellen Standorte die Nacht der Industriekultur („ExtraSchicht“) veranstaltet, die jährlich rund 150.000 Besucher anzieht
Im Juli 2001 erfolgt die Gründung der Industriekultur Saar GmbH. Als Ziel verfolgt die neue Gesellschaft u.a. den Ausbau der zwei ehemaligen Bergwerke Göttelborn und Reden zu zentralen und identitätsstiftenden Zukunftsstandorten der Industriekultur im Saarland
Start des Restrukturierungsprogramms „Zukunftsprogramm STARK“ mit dem Ziel, die RAG AG, die sich inzwischen vom regionalen Konsolidierungsunternehmen zum international tätigen Mischkonzern mit zahlreichen Einzelgesellschaften gewandelt hat, auf die Kernbereiche Bergbau, Energie, Chemie, Kunststoffe und Immobilien auszurichten. Die Abkürzung STARK steht für die Bezeichnung "Steuerung, Ausbau, Reorganisation und Konzentration"
Auf der Zeche Lohberg erzielt ein Streb mit 525 Metern die Rekordmarke für den längsten existierenden Streb im deutschen Steinkohlenbergbau
Seit 2002 findet die RuhrTriennale als internationales Kunstfestival im Ruhrgebiet statt, als Schauplätze bzw. Kulisse der RuhrTriennale dienen die Industriedenkmäler der Region, so beispielsweise die Jahrhunderthalle in Bochum, der Landschaftspark Nord in Duisburg oder die Zeche Zollverein in Essen
Da die 1997 zwischen dem Bund und den Sozialpartnern geschlossene "kohlepolitische Vereinbarung" über die schrittweise Rückführung des Steinkohlenbergbaus im Jahre 2005 ausläuft, treffen die Bergbauländer NRW und Saarland mit der Bundesregierung im Juli 2003 eine Folgeregelung. Danach sinkt die Förderung im Anschluss an die bis 2005 geltende Vereinbarung bis 2012 im sozialverträglichen Rahmen auf 16 Millionen Tonnen Steinkohle und die Mitarbeiterzahl im deutschen Steinkohlenbergbau auf rund 20.000 Mitarbeiter
Im Rahmen der Organisationsreform in der gesetzlichen Rentenversicherung und vor dem Hintergrund der rückläufigen Zahl der Beschäftigten im Bergbau fusioniert die Bundesknappschaft, die selbst 1969 durch den Zusammenschluss von sieben selbstständigen Bezirksknappschaften als bundesunmittelbare Körperschaft des öffentlichen Rechts gebildet worden war, mit der Bahnversicherungsanstalt und der Seekasse zur Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
Durchbruch des von der RAG vorangetriebenen „Arbeitssicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzkonzeptes“ (AGU-Konzept), welches die Unfallzahlen im Steinkohlenbergbau unter die Vergleichswerte der gewerblichen Wirtschaft sinken lässt
Mit der Ausgliederung der Nicht-Steinkohlesparten Chemie, Energie und Immobilien aus dem RAG-Konzern in die am 14. September 2006 neu gegründete RAG Beteiligungs-AG, die die Unternehmen Degussa AG, STEAG AG und RAG Immobilien AG umfasst, manifestiert sich die Trennung des "weißen“ (betr. Chemie, Energie und Immobilien) vom "schwarzen" (betr. Steinkohlenförderung) Unternehmensbereich. Am 12. September 2007 geht aus der RAG Beteiligungs-AG bzw. dem "weißen" Unternehmensbereich der Spezialchemiekonzern Evonik Industries AG hervor, der unter dem Dach der im Juni 2007 gegründeten RAG-Stiftung – ebenso wie die sich auf den "schwarzen" Bereich konzentrierende Stiftungs-Tochter RAG AG – als rechtlich und operativ selbstständiges Unternehmen agiert
Beim sogenannten Kohlegipfel vom 7. Februar 2007 einigen sich die Bundesregierung, die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Saarland, die RAG und die IG BCE in einem Eckpunktepapier auf Dezember 2018 als Ausstiegsdatum aus dem deutschen Steinkohlenbergbau. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen die staatlichen Zuschüsse sozialverträglich auf Null zurückgeführt werden
Zur sozialverträglichen Abwicklung des deutschen Steinkohlenbergbaus und insbesondere zur Finanzierung der sogenannten Ewigkeitsaufgaben, die auch nach der Einstellung der deutschen Steinkohlenförderung maßgebend den fortlaufenden Betrieb der Grubenwasserhaltung und die Regulierung von Bergschäden beinhalten, wird am 26. Juni 2007 die RAG-Stiftung gegründet. Die RAG AG, die sich nachfolgend ausschließlich auf den Bereich der Steinkohle konzentriert, wird zum 100-prozentigen Tochterunternehmen der RAG-Stiftung, die heute Alleineigentümerin der RAG AG, Mehrheitseignerin der Evonik Industries AG und größter Anteilseigner der VIVAWEST GmbH ist
Der Gesamtverband Steinkohle übernimmt im August 2007 – im Zuge der Zusammenfassung der Verbandstätigkeiten in einem Verband – die Aufgaben des Unternehmensverbands Steinkohlenbergbau
Am 20. Dezember 2007 tritt das beim "Kohlegipfel" beschlossene Steinkohlefinanzierungsgesetz in Kraft. Dem Gesetz wird noch eine Klausel zur erneuten Prüfung des für Ende 2018 anvisierten Termins zum endgültigen Ausstieg aus dem deutschen Steinkohlenbergbau durch den Deutschen Bundestag beigefügt. Dafür soll die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag bis zum 30. Juni 2012 einen Bericht zuleiten, auf dessen Grundlage der Bundestag den Ausstiegsbeschluss von 2007 überprüfen soll. Im Gegenzug für das Entgegenkommen der EU-Kommission bezüglich der deutschen Steinkohlesubventionen wird diese Revisionsklausel jedoch im Juli 2011 gestrichen
Die 1910 in Essen gegründete Hauptstelle für das Grubenrettungswesen im Ruhrbergbau begeht ihr 100-jähriges Jubiläum. Als wichtigste Koordinations- und Ausbildungsstelle zur Gefahrenabwehr unter Tage dient die Institution seit ihrem Bestehen der Überwachung der Geräte und Einrichtungen für das Grubenrettungswesen und die Grubenwehren sowie der Einleitung von Hilfsmaßnahmen im Notfall
Bezugnehmend auf den Ursprung des Knappschaftswesens als soziale Sicherung der Bergleute im 13. Jahrhundert begeht die Knappschaft in Form der 2005 gebildeten Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See ihr 750-jähriges Jubiläum, zu dem am 11. November 2010 als Erstausgabe auch die Sonderbriefmarke "750 Jahre Knappschaft" herausgegeben wird
Am 9. Januar 2010 erfolgt die Eröffnung des neuen RuhrMuseums, das in der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Zollverein eine Heimstätte findet. Als Regionalmuseum präsentiert das Museum sowohl die Natur- als auch Kulturgeschichte des Ruhrgebiets. Bereits im ersten Jahr seines Bestehens besuchen gut 400.000 Interessierte die Dauerausstellung sowie Wechselausstellungen des Museums
Das Welterbe Zollverein wird Symbol für die europäische Kulturhauptstadt RUHR.2010. Das Projekt „Schachtzeichen“, bei dem gelbe Heliumballons als optische Raumzeichen über Standorten ehemaliger bzw. weniger noch aktiver Schachtanlagen positioniert werden, visualisiert im Jahr der Kulturhauptstadt RUHR.2010 die frühere Dominanz der Montanindustrie im Ballungsraum Ruhr
Am 1. Januar 2011 tritt der "Beschluss über staatliche Beihilfen zur Erleichterung der Stilllegung nicht wettbewerbsfähiger Steinkohlenbergwerke" auf EU-Ebene in Kraft. Die EU-Beihilferegelung bestätigt einerseits das Jahr 2018 als endgültiges Ausstiegsdatum aus dem subventionierten Steinkohlenbergbau und sichert andererseits bis zu diesem Datum den geordneten sozialverträglichen Stilllegungsprozess, wie er 2007 im Steinkohlefinanzierungsgesetz festgehalten worden ist. Mit der EU-Beihilferegelung wird zudem die im Steinkohlefinanzierungsgesetz festgehaltene Revisionsklausel, nach der der Deutsche Bundestag 2012 noch einmal über den vollständigen Ausstieg entscheiden sollte, bedeutungslos. Das dementsprechend geänderte Steinkohlefinanzierungsgesetz tritt am 15. Juli 2011 in Kraft
Verabschiedung der „Charta Industriekultur NRW 2020“ auf der Konferenz „Industriekultur 2020. Positionen und Visionen für Nordrhein-Westfalen“, die im November 2011 vom LWL Industriemuseum auf Zeche Zollern organisiert worden ist. In der im Auftrag des Landes NRW durch die „Arbeitsgruppe Industriekultur Ruhr“ erarbeiteten Charta wird ausdrücklich dafür plädiert, industriekulturelle Hinterlassenschaften als Impuls für die Stadtentwicklung zu nutzen
Als beispielhaftes Nachnutzungskonzept für ein ehemaliges Zechengelände beginnen 2011 die Planungen für den „Biomassepark Zeche Hugo“ in Gelsenkirchen-Buer. Seit Pflanzbeginn im Oktober 2014 entsteht hier auf rund 22 Hektar Brachfläche eine Parkanlage mit schnell wachsenden Pappeln und Weiden, die nachfolgend als Energiequelle für ein klimaneutrales, noch zu errichtendes Biomassekraftwerk genutzt werden sollen. Zugleich soll der Biomassepark als öffentlicher Raum gestaltet werden, der sowohl für Projekte der Umweltbildung als auch für Freizeit und Erholung offen stehen soll
Am 30. Juni 2012 wird im Rahmen einer bewegenden Feierstunde auf dem Bergwerk Saar das Ende des traditionsreichen Saarbergbaus vollzogen. Rund sechs Monate später schließt mit dem Bergwerk West in Kamp-Lintfort auch die letzte Zeche am linken Niederrhein
In Verbindung mit der Schließung des letzten Bergwerks im Saarland öffnet am 30. November 2012 die Dauerausstellung „Das Erbe“ in Landsweiler-Reden auf 1.300 Quadratmetern Fläche, in der ehemaligen Waschkaue der Zeche Reden, ihre Tore. Bis 2015 besuchen rund 70.000 Personen die Ausstellung, die mit ihren Exponaten zentrale Aspekte und Inhalte der Wirtschafts-, Technik- und Kulturgeschichte des saarländischen Bergbaus visualisiert
Am 19. September 2015 begeht die IG BCE auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein in Essen mit einem großen Mitglieder- und Familienfest ihr 125-jähriges Jubiläum. Damit bezieht sich die Gewerkschaft auf den vom 15. bis 19. September 1890 in Halle an der Saale durchgeführten ersten Deutschen Bergarbeitertag, auf dem sich der "Verband deutscher Bergleute" konstituierte
Mit dem Bergwerk Ibbenbüren und der Zeche Prosper Haniel in Bottrop werden die letzten beiden deutschen Steinkohlenbergwerke stillgelegt