Bis auf Weiteres folgte die Organisation der Arbeit unter Tage auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs dem althergebrachten Prinzip. Zwar hatte es schon seit den 1920er Jahren mit dem pneumatischen Abbauhammer und der Schüttelrutsche erste Mechanisierungsschritte in der Kohlengewinnung gegeben – aber der Abbau beruhte weiterhin auf der individuellen körperlichen Arbeit der Bergleute. Ortskameradschaften, bestehend aus Hauern und Schleppern, lösten die Kohle und waren dafür verantworlich, dass sie dahin kam, wo sie weitertransportiert werden konnte. In der Regel handelten die Kameradschaften mit den Steigern ein sog. Gedinge aus, also den Lohn für ein bestimmtes Produktionsziel. Im Übrigen wurden bis in die 1950er Jahre für den Transport häufig noch Grubenpferde eingesetzt, die die befüllten Kohlenloren ziehen mussten. Mit der Einführung von Förderbändern und dem ersten Schräm- und Hobelmaschinen veränderte sich auch die Aufgabenverteilung in den Abbaubetrieben.