Ausschlaggebend für die strukturelle Krise der heimischen Steinkohlenförderung und das Anwachsen der Haldenbestände war zum einen die wachsende Verfügbarkeit billigerer, insbesondere US-amerikanischer Importkohle, zum anderen die zunehmende Konkurrenz der Mineralölprodukte. Gerade das bereits 1953 von der Mineralölsteuer und 1956 vom Mineralölzoll befreite Heizöl manifestierte die Absatzprobleme der Steinkohle. Angesichts des Krisenszenarios begann die Bundesregierung, Ausgleichszahlungen an die Unternehmen für die Stilllegung unrentabler Schachtanlagen zu zahlen, was aber mangels Koordination zur Schließung durchaus moderner Anlagen führen konnte. In Reaktion auf die Einführung von Kurzarbeit und drohender Massenarbeitslosigkeit kam es zu einer Welle von Prostesten, so u.a. beim von der IG Bergbau initiierten „Marsch nach Bonn" 1959, der mit 60.000 Teilnehmern größten Demonstration in der Geschichte der jungen Bundesrepublik.