Industriekultur

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Seit den 1970er Jahren widmen sich verschiedene Akteure, Vereine und Institutionen dem Erhalt des Bergbau-Erbes. Frühere Zechenstandorte werden zu Museen oder Eventlocations umfunktioniert und neue Wahrzeichen errichtet. Wie nehmen die "Menschen im Bergbau" jeweils Industriekultur in den verschiedenen Revieren wahr? Wie kann man die Erinnerung an den Bergbau aufrechterhalten? Und wo liegen die Grenzen aktueller Industriekultur?

Viele Menschen, Vereine und Institutionen haben es sich in den vergangenen Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht das Erbe des Steinkohlenbergbaus für die Zukunft zu bewahren. Entstanden sind aus dieser Intention zahlreiche Museen: Durch intensives Engagement aus der Bevölkerung kam es 1969 erstmals zum Erhalt eines industriellen Bauwerks, der Maschinenhalle mitsamt Fördermaschine auf Zollern in Dortmund. 1979 folgte die Gründung des Westfälischen Industriemuseums (Ab 2007: LWL-Industriemuseum), 1984 dann die des LVR Industriemuseums. Mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum (Gründung 1930), dem Ruhr Museum (1984 als Ruhrlandmuseum gegründet) auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zeche Zollverein, dem Bergbaumuseum Bexbach und Erlebnisbergwerk Velsen im Saarland oder dem Bergbaumuseum Ibbenbüren verfügen die verschiedenen Steinkohlenreviere über eine ausgeprägte Museumslandschaft. Verschiedene Maßnahmen, wie z.B. die Internationale Bauausstellung IBA Emscherpark (1989 bis 1999) beförderten den Prozess der kulturellen Umnutzung und unterstützten damit wesentlich den Weg der Bergbauvergangenheit zu einem touristisch nutzbaren Alleinstellungsmerkmal der Regionen.

„… dass mit dem Bergwerk hier ein Stück unserer Identität weiterlebt“

Gründung des Erlebnisbergwerks Velsen

„Für uns waren das keine Kathedralen der Arbeit“

Kritischer Blick auf die Industriekultur

„Du kannst den Dreck und all das nicht wiedergeben“

Grenzen der Erinnerungskultur

„Und dann ist das hier so langsam gewachsen“

Gründung des Bergbaumuseums Ibbenbüren

„Man muss Beispiele setzen“

Bergbauvereine und Industriekultur

„Wer sich erinnern will, der hat im Ruhrgebiet jeden Tag die Gelegenheit …“

Zwischen Erinnern und Vergessen

Ehemalige Zechengebäude, Fördertürme oder Maschinenhallen prägen bis heute das Bild der Bergbaureviere. Sie werden dabei nicht nur als Museen weiter genutzt, sondern fungieren u.a. auch als Vereinshaus, Veranstaltungsraum oder Eventfläche. Wo sich früher Kohlenhalden türmten, laden heute Wiesen zu Spaziergängen in der Natur ein. Zudem entstehen auch neue Landmarken, die an die Bergbauvergangenheit erinnern sollen. Auch touristisch sind die Reviere attraktiv geworden. Gleichwohl bleibt stets zu fragen, was aus der komplexen Geschichte des Bergbaus vermittelt wird und welche Rolle dabei die industriellen Hinterlassenschaften im Einzelnen spielen können.

„Dann knirscht es ein bisschen …“

Gremienarbeit zur Errichtung des Saarpolygons

„Jeder Ortsteil versucht jetzt seine eigene Zeche zu erhalten“

Erhalt früherer Zechen und Erinnerungen an den Bergbau

„Aber solch ein Fördergerüst hat einen Symbolcharakter“

Erhalt früherer Zechenstandorte

„Das Ruhrgebiet, das ist doch ein riesig löchriger Käse“

Industriekultur: Identitfikation vs. Vorurteil

„Die zeigen, da war mal was“

Fördertürme im Ruhrgebiet

„Ein Nicht-Bergmann, der sieht da Maschinen“

Materielle Hinterlassenschaften des Bergbaus

Für viele ehemalige Bergleute, die vielfach bereits in ihren Fünzigern aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden sind, bietet das ehrenamtliche Engagement in der Erinnerungs- und Industriekultur eine Möglichkeit, den eigenen Alltag weiterhin aktiv zu gestalten, die Erfahrungen im Steinkohlenbergbau zu vermitteln und damit die Erinnerung an die montanindustrielle Vergangenheit der einzelnen Reviere weiter aufrecht zu erhalten.

„Ich habe dann einen neuen Zweig gefunden“

Führungen durch das Deutsche Bergbau-Museum

„Was macht die Frau denn da?“

Als Ehemalige im Barbarastollen Bergkamen

„Es müsste sein für die Menschen im Bergbau …“

Zur Erinnerung an den Ruhrbergbau