Jugend und Freizeit

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Wie erlebte die Jugend Alltag und Freizeit in den Revieren zwischen den 1950er und 1980er Jahren? Wie gestalteten sie ihre Freizeit? Oft blieb den jungen Menschen im Bergbau neben Lehre oder Studium nicht viel Zeit für andere Aktivitäten. Auf der anderen Seite entstanden gerade in diesen Jahrzehnten neue und besonders vielschichtige Jugendkulturen. Welche Rolle spielten hier Gewerkschaft und Jugendarbeit, aber auch Sport, Musik oder Kino für die Jugendlichen im Bergbau?

Mit Eintritt in die Lehre wurden viele Jugendliche auch Mitglied in der Gewerkschaft. Manche engagierten sich bald auch in der gewerkschaftlichen Jugendgruppe. Viele Jugendliche nutzen auf diesem Weg gewerkschaftlich organisierten Freizeitaktivitäten. Andere engagierten sich selbst z.B. als Betreuer oder Heimleiter für die Jugenderholungsfreizeiten der Fejo. Gewerkschaftliche Jugendlehrgänge eröffneten vielen von ihnen Weiterbildungsmöglichkeiten und bildeten nicht selten auch den Start späterer Berufskarrieren in der Gewerkschaftsarbeit. Darüber hinaus spielte Sport - allem voran der Fußball - für viele eine besondere Rolle auch über das Jugendalter hinaus.

Zeltplatz, Bootshaus, Diskussionen

Gewerkschaftlich organisierte Freizeit

Betrieblich unterstützte Freizeit

Zechenjugend in den 1950er Jahren

„Mein großes Hobby war Fußballspielen“

Fußball und Moped

Handball und Pöhlen

Sport in der Freizeit

„Das war wunderschön“

Fußball WM 1974 beim Heimleiter

„… nicht viel Zeit, um andere Sachen zu machen“

Freizeit während der Lehre in den späten 1960er Jahren

Auf das Einsetzen der Kohlenkrise 1958 folgte ein Rückgang der Kulturförderung durch die Bergwerksgesellschaften. Für die Jugend im Bergbau traten in den 1950er Jahren zugleich neue Freizeit- und Kulturangebote in der Vordergrund. Vor allem US-amerikanische Filme und Musiker sollten fortan die neuen Jugendkulturen in den unterschiedlichen Revieren prägen. Ein Moped oder Plattenspieler kauften sich viele Jugendliche vom ersparten Ausbildungslohn. Filmvorführungen wie "Rock around the Clock" 1956 führten im Ruhrgebiet zu zahreichen Krawallen. Dortmund entwickete sich weiter zu einem wichtigen Zentrum der Jazz-Musik. Auch in den 1960er Jahren führte sich dieser Trend u.a. mit dem Beat-Festival in Recklinghausen oder den Internationalen Songtagen in Essen weiter fort. Die Dortmunder Westfalenhalle oder die Essener Gruga lockten - auch in den darauffolgenden Jahrzehnten - Musiker und Entertainer aus aller Welt in das Bergbaurevier.

„Einige der wenigen, die noch so´n Motorrad hatten"

Erste große Motorradtour 1950

„Diese berühmte Vespa“

Anschaffungen vom ersten Gehalt

„Eine handvoll Tanzlokale“

Tanzen, Kirmes und Betriebssport

„Ja, das war unsere Zeit“

Bill Haley in der Grugahalle

Die erste Zigarette

Jugendaktivitäten in den 1950er Jahren

„Da hat sich so viel getan“

Jugend in den 1970er Jahren

„Seinerzeit ganz viel Beatles“

Jugendkultur der 1980er Jahre