Für die breite Schicht der Bergarbeiter stellte vor allem die Steigerlaufbahn den gangbarsten Weg des betrieblichen Aufstiegs dar. Bereits im 19. Jahrhundert hatte sich in Deutschland ein System beruflicher Weiterbildung für Bergleute etabliert. An sog. Bergvorschulen konnten grundlegende schulische Defizite nachgeholt werden, an den Bergschulen wurde die eigentliche Steigerausbildung nach spezialisierten Fachrichtungen absolviert. Im Ruhrgebiet war die Bergschule Bochum Kern eines ausgefeilten Ausbildungssystems, das auch in andere Reviere ausstrahlte. Hier konnten in einjährigen sog. Oberklassen auch Kurse für zukünftige Fahr- und Reviersteiger belegt werden. In den 1960er- und 1970er wurde die Bergschule zur Fachhochschule, und die Absolventen erhielten ein Ingenieurs-Zeugnis. Die Steiger als Vertreter der mittleren Führungsebene standen oft unter besonderem Druck, weil sie eine Pufferfunktion zwischen Zechenleitung und Belegschaften ausfüllten. Ihre Aufagbe war es, an höherer Stelle ausgearbeitete Produktionsplanungen in den Grubenbetrieben umzusetzen.