In der unmittelbaren Nachkriegszeit war die Steinkohle ein Motor des Wiederaufbaus. Familien brauchten Kohle zum Heizen, die Industrie benötigte sie als Produktionsstoff und Energieträger. Zugleich suchten die Bergwerke händeringend nach Arbeitskräften. Allein im Ruhrgebiet stieg die Zahl der Bergleute von 276.000 im Jahr 1945 auf über 433.000 bei Gründung der Bundesrepublik vier Jahre später. Obwohl die Arbeitsbedingungen schwer waren, zog der Bergbau sowohl Kriegsheimkehrer als auch viele Jugendliche an. In der Notsituation nach 1945 versprach die Arbeit unter Tage Sonderzulagen an Lebensmitteln für Schwerstarbeiter.