Sang-Woo Picka (Paik) wurde 1941 in Gwangju in Südkorea geboren. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, als er 1964 über einen Zeitungsartikel von der Möglichkeit erfuhr, im westdeutschen Steinkohlenbergbau zu arbeiten. Er sah darin eine Möglichkeit, seine Lebenssituation zu verbessern und das Studium später unter besseren Bedingungen fortzuführen.
Im Oktober 1964 legte er als Untertagearbeiter auf der Zeche Victor-Ickern III/IV in Castrop-Rauxel an. Als nach Ablauf des dreijährigen Arbeitsvertrages die Rückkehr nach Südkorea unvermeidlich schien, entschlossen sich sein Steiger auf Victor-Ickern, Georg Picka, und dessen Ehefrau, den 26-jährigen Sang-Woo Paik zu adoptieren. Dadurch erhielt Sang-Woo (nun) Picka ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht in der Bundesrepublik und arbeitete weiter auf Victor-Ickern.
Als in den frühen 1970er Jahren erneut südkoreanische "Gastarbeiter" in den Ruhrbergbau kamen, wurde Sang-Woo Picka mit Dolmetscher- und Übersetzeraufgaben betraut. Dies blieb auch nach seinem Wechsel auf die Schachtanlage Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort im Jahr 1973 so. Auf Friedrich Heinrich konnte er 1976 eine Angestelltenstelle in der Schichtmeisterei (Lohnbüro) übernehmen, die er bis zu seinem Vorruhestand 2001 ausübte. Außerdem engagierte er sich im Betriebsrat.
Sang-Woo Pick lebt mit seiner Ehefrau, die als Krankenschwester aus Südkorea nach Deutschland kam, in Rheinberg.