Wolfgang Rühl wurde 1943 in Thüringen geboren, wohin seine aus Wuppertal stammende Familie im Bombenkrieg evakuiert worden war. Nach dem Krieg kam er für drei Jahre bei Verwandten in Remscheid unter, während sein Vater, ein gelernter Retoucheur, auf der Zeche Minister Stein in Dortmund anlegte. Wegen seiner zeichnerischen Fähigkeiten wurde dem Vater ein Ausbildung zum Vermessungssteiger auf der Bochumer Bergschule ermöglicht. Als Vermessungssteiger erhielt er eine Angestelltenwohnung und konnte seine Familie nach Dortmund nachholen.
Wolfgang Rühl begann im Alter von 13 Jahren eine Ausbildung zum Vermessungstechniker auf der Zeche Hansa in Dortmund-Huckarde. Nach der Bergvorschule besuchte er auch die Bochumer Bergschule und erwarb so bereits mit 22 Jahren das Vermessungssteigerdiplom. Wolfgang Rühl stieg auf Hansa rasch zum Ersten Vermessungssteiger auf und gehörte dort zuletzt zum Planungsteam der sogenannten Hydrogrube. Nach der Schließung von Hansa 1981 wurde er in die Zentrale der BAG Westfalen der Ruhrkohle AG verlegt.
Noch während seiner aktiven Berufszeit übernahm er beim Umbau der stillgelegten Stollenanlage Graf Wittekind in Dortmund-Syburg zum Besucherbergwerk die marktscheiderische Betreuung. Außer im Besucherbergwerk ist er in weiteren bergbaulichen und historischen Vereinigungen aktiv.
Zwischen Erinnern und Vergessen
Thema: Industriekultur