Werner Jütte wurde 1953 im niedersächsischen Lengede geboren. Das Grubenunglück auf der örtlichen Eisenerzgrube, bei dem 29 Männer ums Leben kamen und elf Bergleute unter dramatischen Umständen noch 14 Tage nach dem Unglück gerettet wurden, erlebte er 1963 als Zehnjähriger. Vor diesem Hintergrund kam eine Beschäftigung im Bergbau für ihn zunächst nicht in Frage.
Er lernte KfZ-Mechaniker und ließ sich zum LKW-Mechaniker weiterbilden, sah in einer Beschäftigung als Maschinenschlosser im Erzbergbau schließlich aber doch die besseren Berufsperspektiven. Nach zwei Jahren im Untertagebetrieb entschloss sich Werner Jütte, auf dem zweiten Bildungsweg eine Laufbahn als Steiger anzustreben. Er besuchte die Bergschule in Salzgitter und absolvierte ein Studium an der Technikerschule in Clausthal im Harz.
Da der niedersächsische Erzbergbau keine Steigerstellen mehr anbieten konnte, nahm Werner Jütte nach dem Studium ein Stellenangebot der Dortmunder Firma Deilmann-Haniel an, die im Auftrag von Bergwerksunternehmen Bohr-, Schachtbau- und Gesteinsarbeiten durchführte. Als Reviersteiger bei Deilmann-Haniel sammelte Werner Jütte zahlreiche Erfahrungen in verschiedenen Revieren und auf unterschiedlichen Schachtanlagen.
Zuletzt bekleidete Werner Jütte bei Deilmann-Haniel die Funktion eines freigestellten Betriebsrates.
Bereits seit den 1980er Jahren war Werner Jütte nebenberuflich als selbständiger Spielautomatenaufsteller tätig. In den frühen 2000er Jahren entschied er sich, aus dem Bergbau auszuscheiden und ganz auf die Selbständigkeit zu setzen. Gemeinsam mit seiner Frau beliefert er türkische Teestuben mit Spielautomaten.