Entgegen den Wünschen seines Vaters begann der 15-jährige Reinhold Adam 1961 auf der Zeche Nordstern in Gelsenkirchen eine Ausbildung als Berglehrling. Nach der Knappenprüfung schulte er 1964 zum Zechenelektriker um und war zunächst als Revierelektriker, dann als Elektro- und Aufsichtshauer tätig. Seit 1975 engagierte er sich im Betriebsrat der Zeche Nordstern, die 1981 mit der Zeche Zollverein zu einem Verbundbergwerk zusammengelegt wurde. Von 1984 bis 1989 war Reinhold Adam Betriebsratsvorsitzender des Verbundbergwerkes Nordstern-Zollverein.
Als nach der Stilllegung von Nordstern-Zollverein die Zeche Consolidation die Nordsternschächte übernahm und die Betriebsratsgremien der beiden Bergwerke zusammengelegt wurden, nahm Reinhold Adam das Angebot an, als Personalbetreuer auf die Zeche Westerholt in Herten zu wechseln. Diese berufliche Umorientierung hat er als besonders schwierige Zeit in Erinnerung behalten. 1995 ging Reinhold Adam in den Ruhestand, blieb aber weiterhin mit dem Steinkohlenbergbau in Kontakt.
Reinhold Adam ist überzeugter Sozialdemokrat und langjähriges SPD-Mitglied, unterbrochen von einem Intermezzo bei der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG). Zwischen 1989 und 2014 wirkte er als Stadtverordneter im Rat der Stadt Gelsenkirchen. Für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement erhielt er 2014 den Bürgerpreis "Horster Löwe". Heute ist er vor allem im Geschichtsforum Nordsternpark aktiv, das unter seiner maßgeblichen Beteiligung 2004 gegründet worden ist, um die Erinnerung an den Bergbau aufrecht zu erhalten.
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