Der 1936 in Wattenscheid geborene Wilhelm Beermann stammt aus einer katholischen Bergmannsfamilie. 1951 begann er eine Ausbildung zum Industriekaufmann auf der Wattenscheider Zeche Holland. Noch während der Ausbildung wurde er Mitglied der IG Bergbau und der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). 1951 trat er der Jungen Union, 1952 der CDU bei.
Nach Abschluss seiner Ausbildung arbeitete Wilhelm Beermann als Industriekaufmann in der Hauptabteilung für Sozialwesen der Rheinelbe Bergbau AG, zu der die Zeche Holland gehörte. 1969 übernahm er bei der Bergbau AG Westfalen die Leitung der Abteilung „Soziale Fragen“, trug die Verantwortung für die Werkszeitschrift und wirkte dort als Pressesprecher. 1978 wurde er zum Prokuristen und Hauptbereichsleiter „Wohnungswirtschaft“ befördert. 1984 wechselte er als Arbeitsdirektor in den Vorstand der Bergbau AG Niederrhein. 1986 wurde er in den Vorstand der Rheinischen Braunkohlenwerke AG berufen.
1990 kehrte Wilhelm Beermann als Arbeitsdirektor im Vorstand der RAG Aktiengesellschaft in den Steinkohlenbergbau zurück und übernahm dort 1997 auch den stellvertretenden Vorsitz. 1998 wurde er der erste Vorstandsvorsitzende der RAG Deutsche Steinkohle AG und damit oberster Chef des deutschen Steinkohlenbergbaus. Wilhelm Beermann wirkte entscheidend daran mit, den Anpassungsprozess der Steinkohle sozialverträglich zu gestalten.
Auch nach dem Eintritt in den Ruhestand 2001 übte er weiterhin Funktionen im Kohlenbergbau aus, u. a. als Vorsitzender im Aufsichtsrat der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft und als Ehrenpräsident des Gesamtverbandes Steinkohle.
Seit 2001 wirkte Wilhelm Beermann als Vorsitzender des Aufsichtsrats des Krankenhausverbundes Katholisches Klinikum Bochum, seit 2006 als Vorsitzender des Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum. Er war außerdem lange Jahre Aufsichtsratsvorsitzender der SG Wattenscheid 09.
Wilhelm Beermann hat zahlreiche Ehrungen erfahren, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Ehrenring der Stadt Bochum, die Ehrendoktorwürde der RWTH Aachen und den Heinrich-Brauns-Preis des Ruhrbistums. Beermann ist 2020 verstorben.
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