Murtaza Karaoglu wurde 1948 in einer kleinen Ortschaft in der ländlichen Provinz Corum, die zur türkischen Schwarzmeerregion gehört, geboren. Nach der Schulzeit konnte er keine passende Lehrstelle finden und erfuhr durch Zufall von der Möglichkeit, in den deutschen Steinkohlenbergbau zu gehen.
1964, im Alter von 16 Jahren, begann Murtaza Karaoglu eine bergmännische Ausbildung auf der Dortmunder Zeche Hansa. Er wohnte im Pestalozzi-Dorf in Dortmund-Huckarde, das ursprünglich gegründet worden war, um Bergjungleuten aus Flüchtlings- oder Vertriebenenfamilien eine familienähnliche Unterbringung zu bieten.
Murtaza Karaoglu bildete sich zum Betriebsschlosser im Abbau weiter und besuchte parallel zwischen 1969 und 1971 die Fachoberschule. Dies ermöglichte ihm ein Studium als Maschinentechniker an der damaligen Fachhochschule für Bergwesen in Bochum. 1973 stellte die Bergkamener Zeche Haus Aden Murtaza Karaoglu als Maschinensteiger im Untertagebetrieb ein. In den 1980er Jahren stieg er zum Revier-, dann noch zum Fahrsteiger auf. Ende der 1990er Jahre ging er in den Ruhestand.
Murtaza Karaoglu ist Mitglied der SPD und IG Bergbau, Chemie, Energie. Er ist im Knappenverein Bergkamen-Weddinghofen sowie in der Arbeiterwohlfahrt aktiv und unterstützt den Alevitischen Verein Bergkamen. Als Mitglied des "Vereins für Internationale Freundschaften Dortmund" wirkte er 2015 an dem Biografieprojekt und an der daraus resultierenden Wanderausstellung "Glückauf in Deutschland" mit.
Anwerbeverfahren 1964
Thema: Herkunft und Anwerbung
Überlegungen in die Türkei zurückzukehren
Thema: Ankommen
Erinnerungspflege und Knappenvereine
Thema: Bergbaukultur