Mikail Zopi

1955 Gewerkschaftssekretär

Mikail Zopi wurde 1955 in einem anatolischen Dorf in der türkischen Grenzregion zu Armenien geboren. Er besuchte die weiterführende Schule in der Provinzhauptstadt Kars und wurde dort 1970 auf einen Aushang des örtlichen Arbeitsamtes aufmerksam, in dem Lehrlinge für den Steinkohlenbergbau in Deutschland gesucht wurden. Begleitet von seinem Vater, stellte er sich bei der Zweigstelle des Bundesarbeitsamtes in Istanbul vor und absolvierte die erforderlichen Eignungstests.

Mit 15 weiteren türkischen Jugendlichen begann er 1970 eine bergmännische Lehre auf der Zeche Haus Aden in Bergkamen-Oberaden. Die türkischen Jugendlichen wurden gemeinsam mit anderen Berglehrlingen in einem Jugenddorf unter familienähnlichen Verhältnissen untergebracht. Als ein Freund im Untertagebetrieb einen tödlichen Arbeitsunfall erlitt, wäre Mikail Zopi gerne in eine Übertagetätigkeit gewechselt. Doch sein Ausbildungsvertrag ermöglichte ihm weder den Abschluss der in der Türkei begonnenen Schulausbildung noch den Wechsel des Ausbildungsberufes. So legte Mikail Zopi nach der Ausbildung als Hauer auf der Schachtanlage Grimberg 3/4 in Bergkamen-Weddinghofen an.

Seit 1975 wurde Mikail Zopi auf Grimberg wegen seiner guten Deutschkenntnisse als Dolmetscher für die türkischen Belegschaftsmitglieder eingesetzt. Dies brachte ihn in Kontakt mit dem Betriebsrat, und er entschied, sich selbst als Betriebsratskandidat aufstellen zu lassen. 1975 wurde er als Ersatzmitglied, 1978 als reguläres Mitglied in den Betriebsrat gewählt. Er nahm die Angebote der IG Bergbau und Energie zur Qualifizierung von Betriebsräten an und konnte schließlich die Sozialakademie in Dortmund besuchen, die Arbeitnehmer für verantwortliche Tätigkeiten u. a. in den Gewerkschaften qualifiziert.

1980 wurde Mikail Zopi zum ersten türkischen Sekretär in der IG Bergbau und Energie bestellt. Nachfolgend wurde er Referent in der Gewerkschaftsschule der IG Bergbau und Energie in Haltern am See, dem heutigen Adolf-Schmidt-Bildungszentrum, dessen Leitung er später übernahm.

Mikail Zopi ging 2005 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Er engagiert sich ehrenamtlich in seinem Wohnort Gelsenkirchen, u a. im Geschichtskreis Gelsenkirchen-Hassel.

Als Jugendlicher nach Bergkamen

Einwanderung aus der Türkei

„Das alles war natürlich sehr aufregend“

Von Istanbul ins Jugenddorf Oberaden

„Das war wunderschön“

Fußball WM 1974 beim Heimleiter

„Ich hab gedacht, ob das alles so das Wahre war“

Erste Eindrücke von Untertage

„Für mich war das kein Problem“

Kauendusche und kulturelle Unterschiede

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